Toxische Männlichkeit: Ab wann sind Männer toxisch?

Eine Frau und ein Mann streiten sich. Der Mann zeigt mit seinem Zeigefinger vorwurfsvoll auf die Frau. Er strahlt toxische Männlichkeit aus.
Inhaltsverzeichnis

Was ist toxische Männlichkeit?

Toxische Männlichkeit bezieht sich auf festgelegte Vorstellungen darüber, wie Männer sein sollten. Dazu gehören aggressives Verhalten, Dominanz, das Unterdrücken von Gefühlen, die Ablehnung von Schwäche, ein ständiger Wettbewerbsdrang und die Abwertung von als ‘unmännlich’ geltenden Aktivitäten. Heutzutage werden diese Vorstellungen oft kritisiert, weil sie nicht nur für Männer selbst, sondern auch für die Gesellschaft problematisch sein können. Aber warum gelten diese Eigenschaften oder Denkweisen als toxisch, und wie hängen sie mit der traditionellen Vorstellung von Männlichkeit zusammen?

Toxische Männlichkeit und traditionelle Männlichkeit

Traditionelle Männlichkeit und toxische Männlichkeit sind nicht dasselbe, obwohl es viele Überschneidungen gibt.

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Traditionelle Männlichkeit

Traditionell sollen Männer erfolgreich, hart, leistungsstark und konkurrenzfähig sein. Schon kleine Jungen lernen, dass sie kämpfen und hart arbeiten müssen, um als “richtige Männer” akzeptiert zu werden. Diese Eigenschaften sind in vielen Gesellschaften als wesentlich für den Aufbau stabiler Familien, beruflichen Erfolg und individuelle Erfüllung angesehen. Die Vorstellung von Männlichkeit wird durch verschiedene Dinge wie Familie, Schule, Arbeit, Militär, Religion, Sport und Medien geprägt.

Es ist schwer für Männer, sich von diesen Vorstellungen zu lösen, da sie tief in unserer Gesellschaft verwurzelt sind. Das beeinflusst, wie Männer sich selbst sehen und wie sie andere betrachten. Auch wenn einige Menschen denken, dass diese Ideen überholt sind, beeinflussen sie immer noch, wie wir über Männlichkeit denken und reden.

Toxische Männlichkeit

Toxische Männlichkeit beschreibt schädliche Verhaltensweisen, die mit stereotypen Vorstellungen von Männlichkeit einhergehen. Dieses Konzept umfasst aggressive Dominanz, Unterdrückung von Emotionen, Ablehnung von Schwäche und Wettbewerbsdenken. Toxische Männlichkeit entsteht, wenn traditionelle Männlichkeitsnormen in extremem Maße ausgelebt werden und zu persönlichen sowie gesellschaftlichen Problemen führen. Die Diskussion darüber zielt darauf ab, ein Bewusstsein für die negativen Auswirkungen zu schaffen und alternative, gesündere Vorstellungen von Männlichkeit zu fördern.

Andrew Tates Meinung zu Männlichkeit

Andrew Tate ist ein ehemaliger Kickboxweltmeister und Unternehmer, welcher mit Aussagen zu, unter anderem Männlichkeit, das Internet polarisiert hat. Er Unterstützt festlegende Vorstellungen von Männlichkeit, die traditionell als “maskulin” gelten, wie etwas Dominanz, Durchsetzungsvermögen und das Betonen von Selbstbewusstsein.Viele Menschen betiteln die Ansichten von Andrew Tate als toxisch Maskulin und wiederrum viele Junge Männer resonieren mit dieser Meinung, aber wieso ist das so?

• Bestätigung vorhandener Überzeugungen: Einige Menschen fühlen sich von Tates Meinungen angezogen, weil sie ihre eigenen Überzeugungen bestätigen. Wenn jemand bereits der Meinung ist, dass traditionelle Maskulinität wichtig ist, kann die Betonung dieser Aspekte als Bestätigung dienen.

• Kontroverse und Aufmerksamkeit: Kontroverse Meinungen neigen dazu, mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Menschen fühlen sich von Tates kontroversen Aussagen angezogen, einfach weil sie Aufsehen erregen und Diskussionen anstoßen.

• Suche nach Orientierung: In einer sich ständig verändernden Welt suchen manche Menschen nach klaren Orientierungspunkten. Traditionelle Vorstellungen von Männlichkeit dienen als eine Art Leitfaden, um Identität und Rollenverständnis zu definieren.

• Widerstand gegen den Wandel: Einige Menschen fühlen sich durch soziale Veränderungen verunsichert. Traditionelle Vorstellungen von Männlichkeit dienen als eine Form des Widerstands gegen den Wandel. Sie versprechen eine gewisse Stabilität.

Ist toxische Männlichkeit immer schädlich?

Mann im Anzug haut mit seiner Faust auf den Tisch und sieht aggressiv aus. DIe toxische Männlichkeit steht ihm ins Gesicht geschrieben.

Während viele Diskussionen die schädlichen Auswirkungen toxischer Männlichkeit hervorheben, lohnt es sich, auch über die möglichen Kontexte nachzudenken, in denen bestimmte Aspekte dieser Männlichkeitsform als notwendig erscheinen könnten.

Selbstverteidigung in extremen Situationen

In Situationen, in denen physische Gewalt droht, ist es notwendig, eine gewisse Aggressivität oder ein durchsetzungsstarkes Verhalten anzuwenden, um sich selbst oder andere zu schützen.

  • Es ist wichtig zu betonen, dass dies keine Rechtfertigung für exzessive oder unverhältnismäßige Gewalt ist.

Berufliche Anforderungen

In bestimmten Berufen, die mit hohen Risiken verbunden sind, wie beispielsweise im Militär oder in der Strafverfolgung, werden einige Aspekte toxischer Männlichkeit ebenso als notwendig erachtet, um die Anforderungen der Arbeit zu erfüllen. Dies könnte den Druck, sich durchzusetzen oder in gefährlichen Situationen zu handeln, umfassen. Dazu gehört auch, Emotionen wie beispielsweise Angst zu unterdrücken, damit keine Panik unter Kameraden entsteht.

Wettbewerbsorientierte Umgebungen

In beruflichen oder sportlichen Umgebungen, die stark wettbewerbsorientiert sind, können einige Aspekte toxischer Männlichkeit, wie beispielsweise der unbedingte Wille zum Sieg oder die Bereitschaft, andere zu dominieren, von Vorteil sein.

  • Die Weisheit: “Es ist besser, Ein Krieger in einem Garten zu sein, als ein Gärtner in einem Krieg.“ Trifft hierbei voll zu.
  • Auch der Psychologe Jordan Peterson hat dazu eine passende Analogie: „ You should be a monster, an absolute monster. And then you should learn how to control it.“

Im Übertragenen Sinn bedeutet es, du solltest in der Lage sein toxische Züge der Männlichkeit anwenden zu können, wie beispielsweise Aggressivität, Durchsetzungsvermögen und Gewalt. Man sollte jedoch ebenso in der Lage sein, zu Wissen, wann es als Verhältnismäßig sinnvoll erachtet wird, sich dieser Eigenschaften von gebrauch zu machen, um niemanden unnötigerweise zu schaden.

Fazit

Toxische Männlichkeit umfasst schädliche Verhaltensweisen, die mit festgelegten Männlichkeitsvorstellungen verbunden sind, wie Aggressivität und Dominanz. Traditionelle Männlichkeit und toxische Männlichkeit sind nicht identisch, aber extreme Ausprägungen traditioneller Normen können zur Toxizität führen. Junge Männer resonieren mit der Meinung von Figuren wie Andrew Tate, da sie vorhandene Überzeugungen bestätigen und Orientierung in unsicheren Zeiten bieten. Toxische Männlichkeit kann in bestimmten Kontexten wie Selbstverteidigung, wettbewerbsorientierten- oder Beruflichen Umgebungen als notwendig sein, aber die Schlüsselweisheit liegt darin, diese Eigenschaften beherrscht einzusetzen. Die Diskussion darüber zielt darauf ab, ein Bewusstsein für negative Auswirkungen zu schaffen und gesündere Männlichkeitsvorstellungen zu fördern.

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Isa Ulubaev

Leitender Coach, Berater, Autor & Speaker

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Isa Ulubaev

Leitender Coach, Berater, Autor & Speaker

Isa Ulubaev ist Gründer und Geschäftsführer von Master Your Mind, er konnte bisher hunderten Männern in Folge einer Zusammenarbeit zur emotionalen Unabhängigkeit verhelfen und hat über 750.000 Follower auf Social Media Kanälen.